Wie ich meine Ausgaben plane – und dabei Geld spare!

Gern erzähle ich meine Geschichte und wie ich es schaffe, täglich zu sparen und meine Rechnungen zu zahlen. Ich mache das jetzt seit 20 Jahren so. Und obwohl meine Freunde darüber lachen oder sagen, dass sie das nicht schaffen würden, ist es für mich eine großartige Methode, die sehr gut funktioniert. So konnte ich ernsthafte Schwierigkeiten immer umgehen – ich habe zwar Tilgungsraten zu schultern, aber ich kann nicht klagen, zu wenig Geld für Lebensmittel zu haben.

Ich bin ein sehr wirtschaftlich denkender Mensch. Bevor ich etwas kaufe, vergleiche ich zunächst die Preise in den Geschäften und im Netz und schlage erst dann zu. Die erste und wichtigste Regel: Überlegen Sie zweimal; denken Sie nach, bevor Sie etwas kaufen oder sogar einen Kredit dafür aufnehmen. In diesen unsicheren Zeiten ist es durchaus möglich, einmal in eine finanzielle Schieflage zu geraten. Viele denken: Ich habe doch einen festen Arbeitsplatz! Doch auch ein fester Vertrag kann schon morgen gekündigt werden, und das war’s dann. Ich denke da ganz nüchtern und überlege mir stets, was morgen passieren könnte. Ich plane immer voraus und fühle mich wohl damit, auch wenn manche sagen, ich könne das Leben niemals genießen, wenn ich immer nur spare. Zumindest lebe ich mit dem beruhigenden Gefühl, dass ich mir immer alles Notwendige leisten kann.

Ich bin verheiratet und kann aufgrund einer Erkrankung zeitweise nicht arbeiten. Im vergangenen Jahr ist mein zweiter Sohn geboren, da blieb ich mit ihm zuhause. Die Familie kann uns nicht unterstützen, also leben wir nur vom Geld meines Mannes – bescheiden, aber glücklich. Wir müssen nicht hungern. Meine Freundinnen fragen sich manchmal, wie wir das alles schaffen: Wir leben von einem einzigen Einkommen, wir haben ein Auto, unsere Wohnung ist hübsch eingerichtet und unsere Kinder haben alles, was sie brauchen. Mein Geheimnis ist folgendes: Der Zahltag meines Mannes ist am 10. jedes Monats. Wenn die Kinder im Bett sind, setze ich mich hin, lege alle Rechnungen, für Miete, Strom, Gas, Telefon, Internet, TV und Raten, auf einen Stapel und begleiche sie per Onlinebanking.

Nachdem ich alle Rechnungen bezahlt habe, gehe ich zur Bank und hebe das restliche Geld in bar ab. In der Küche habe ich einen kleinen Behälter, in dem ich das Geld aufbewahre, das wir für unsere Grundbedürfnisse brauchen. Ich habe für alles einen eigenen Umschlag: Tanken, Lebensmittel, Kosmetik, Medikamente. Das Geld für die Grundbedürfnisse ist auf die Wochen aufgeteilt und ich nehme mir in der jeweiligen Woche nur so viel, wie ich wirklich brauche. Es gibt einen bestimmten Betrag, der reichen muss. Ich kaufe nie mehr Lebensmittel, als wir brauchen. Ich plane täglich neu, was wir am nächsten Tag essen werden. Und ich passe sehr auf, dass kein Essen schlecht wird, weil wir zu viel gekocht oder eingekauft haben. Außerdem halte ich Ausschau nach Sonderangeboten. Dank meines guten Gedächtnisses weiß ich sehr gut, wie viel alles kostet –mit billigen Marketingtricks kann mich nicht täuschen. An jedem Sonntagabend nehme ich meine Geldbörse zur Hand und nehme das von der Woche übrig gebliebene Geld heraus. Manchmal sind es 10 Euro, manchmal aber auch nur 2 oder sogar nur Cent-beträge. Ich nehme das Geld und stecke es in einen besonderen Umschlag. Das mache ich jede Woche – bis zum nächsten Zahltag.

Dasselbe gilt für Weihnachten, Geburtstage oder andere Anlässe. In solchen Situationen rufen meine Freundinnen vielleicht ihre Mutter an und sagen: „Mama, wir können leider nicht kommen, wir sind pleite. Herzlichen Glückwunsch!“ Das wäre für mich undenkbar. Diese Feiern sind für mich feste Termine, auf die ich mich immer rechtzeitig vorbereite. Zum Beispiel beschrifte ich im Januar einen Umschlag mit „Heilige Kommunion“, wenn ich weiß, dass mein Patenkind nächstes Jahr im Mai Kommunion feiern wird. So habe ich über ein Jahr Zeit, den Umschlag mit Geld zu füllen – mit Beträgen von vielleicht nur wenigen Euro jeden Monat.

Manche Leser denken bestimmt, es würde nichts nützen. Doch wenn sie es selbst einmal versuchen, merken sie, wie viel Geld man auf diese Weise sparen kann. Ließe ich das Geld im Portemonnaie, würde ich beim nächsten Einkaufen denken: „Ich kann etwas mehr kaufen, schließlich habe ich ja mehr Geld.“ Da ich das aber nicht tue, bleibt mir immer etwas für unvorhergesehene Ereignisse. Wo sollte ich das Geld sonst hernehmen? Es mir leihen? So würde ich nur Schulden machen. Es aus dem Monatsbudget bezahlen? Dann würde das Geld nicht bis zum nächsten Monat reichen.

Dank meiner besonderen Sparmethode stellen sich diese Fragen gar nicht. Ganz wichtig ist aber auch, dass für den Erfolg die ganze Familie an einem Strang ziehen muss. Mein Mann fährt mit dem Fahrrad zur Arbeit und spart so das Geld für den Nahverkehr. Wir haben unsere Badewanne durch eine Duschkabine ersetzt und konnten damit sofort unsere Wasserkosten senken. Wir lassen beim Zähneputzen auch nicht das Wasser laufen. Und wir schalten alle unsere Elektrogeräte nachts aus, statt nur auf Stand-by.

Es mag lächerlich klingen, doch es funktioniert. Probieren Sie meine Methode doch einmal aus!

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